Barrierefreiheit für SEO: Alles, was du zum BFSG wissen musst

Ab dem 28. Juni 2025 tritt in Deutschland das Barrierefreiheits­stärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Das bedeutet: Deine Website muss barrierefrei sein – für alle Nutzer:innen gleichermaßen zugänglich und bedienbar.

Barrierefreiheits­stärkungsgesetz

1. Was regelt das BFSG?

Das BFSG setzt die EU-Richtlinie 2019/882 (European Accessibility Act) um. Es gilt für bestimmte digitale Produkte und Dienstleistungen, darunter Websites, mobile Apps und E-Commerce-Angebote. Private und rein geschäftliche (B2B) Angebote sind ausgenommen, Kleinstunternehmen unter bestimmten Bedingungen ebenfalls siehe bfsg-gesetz.de.


2. Warum ist digitale Barrierefreiheit SEO-relevant?

  1. Besseres Crawling durch sauberes HTML
    Suchmaschinen-Bots verstehen semantisch korrekt strukturierte HTML-Elemente (Überschriften, Listen, ARIA-Attribute) leichter – das verbessert die Indexierung.
  2. Schnellere Ladezeiten
    Schlanker Code ohne überflüssige Skripte und Animationen sorgt für kürzere Ladezeiten, ein bekannter Rankingfaktor bei Google.
  3. Mehr Traffic über Bildersuche
    Alternativtexte (Alt-Attribute) für Bilder ermöglichen bessere Auffindbarkeit in der Bildersuche.
  4. Geringere Absprungrate
    Nutzer:innen bleiben länger auf einer verständlichen, zugänglichen Seite – positive Nutzersignale, die Google als Qualitätsmerkmal wertet.

3. Die Folgen, wenn du es ignorierst

  • Rechtliche Konsequenzen: Bußgelder bis zu 100.000 € sowie Abmahnungen und wettbewerbsrechtliche Klagen sind möglich
  • Schlechtere Rankings: Hohe Absprungraten und kurze Verweildauer verschlechtern dein SEO-Profil. Google straft unzugängliche Seiten ab.
  • Reputationsschaden: Nutzer:innen mit Behinderung teilen schlechte Erfahrungen schnell, was deinem Markenimage schadet.

4. So stellst du deine Website BFSG-konform auf

  1. WCAG-2.1-Audit durchführen
    Lasse deine Seite von Expert:innen anhand der WCAG-2.1-Richtlinien (Level AA) prüfen.
  2. Semantisches HTML & ARIA korrekt einsetzen
    Verwende strukturierte Überschriften (H1–H6), Landmark-Regionen und ARIA-Attribute.
  3. Alternativtexte & Untertitel ergänzen
    Beschreibe alle Bilder mit Alt-Texten und liefere Untertitel bzw. Transkripte für Videos.
  4. Tastatur- und Screenreader-Tests durchführen
    Stelle sicher, dass alle interaktiven Elemente per Tab erreichbar sind und Screenreader sie vorlesen.
  5. Regelmäßiges Monitoring
    Überprüfe und aktualisiere die Barrierefreiheit mindestens halbjährlich oder nach größeren Änderungen

5. Wie mache ich meine Webseite BFSG konform?

Plugin BFSG WordPress

Ich empfehle dir das Plugin Sa11y zu installieren, dieses gibt es für WordPress, Drupal oder Joomla. Sa11y hilft dir dabei, Probleme mit der Barrierefreiheit mit Bildern, Links, Überschriften und Kontrasten zu identifizieren. Es hilft dir Inhalte zu überprüfen, wie z. B. Untertitel für Videos, übermäßige Großbuchstaben, zu kleinen Text und vieles mehr. Mit diesem Plugin kannst du im Backend deiner Seite also in der Entwurf Vorschau alle Fehler auslesen und ganz leicht beheben!


Fazit: Ab dem 28. Juni 2025 bist du gesetzlich verpflichtet, deine digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. Wer das ignoriert, riskiert nicht nur hohe Bußgelder, sondern auch schlechtere SEO-Rankings und einen Imageschaden. Sorge jetzt für Barrierefreiheit – denn barrierefreie Websites punkten bei Nutzer:innen und Suchmaschinen gleichermaßen.n und Suchmaschinen gleichermaßen.

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